Betriebsrat und IG Metall kündigen Widerstand an

Drohender Personalabbau bei Thermo Fisher Scientific in Langenselbold

16.04.2018 | Mit Unverständnis und Wut hat die IG Metall Hanau-Fulda die Entscheidung der Konzernleitung der Firma Thermo Fisher Scientific in Langenselbold über den beabsichtigten Personalabbau zur Kenntnis genommen. Wie dem Betriebsrat mitgeteilt wurde, beabsichtigt die Konzernleitung verschiedene Bereiche des Unternehmens an anderen europäischen Firmenstandorten zu zentralisieren. Am Standort Langenselbold plant die Konzernleitung durch diese Maßnahme bis zum 30.06.2019 Personaleinsparungen von 101 Kolleginnen und Kollegen zu realisieren. Der Betriebsrat wurde zu Verhandlungen um einen Sozialplan/Interessenausgleich aufgefordert. Begründet wird diese Entscheidung mit „Fokussierung von Know-How“ und „Steigerung des Services am Kunden“. Auf einer Mitarbeiterinformation wurde die Belegschaft über den beabsichtigten Personalabbau informiert.

„Entgegen den Ausführungen der Konzernleitung dient diese Maßnahme nicht der „Fokussierung von Know-How“ und einer besseren Kundenbetreuung. Im Gegenteil, die Kollegen, die hier jahrzehntelange Erfahrung und Know-How in den betroffenen Bereichen haben, sollen in die Arbeitslosigkeit entlassen werden, nur um in Ungarn, in einem Land mit einem geringerem Lohngefüge, diese Arbeitsplätze neu aufzubauen und die dortigen Kollegen neu zu qualifizieren. Diese Personalmaßnahme dient offensichtlich ausschließlich der Profitmaximierung und geht zu Lasten der Kunden und der langjährigen Beschäftigten“, so Walter Heidenfelder, Betriebsratsvorsitzender am Standort Langenselbold.

Daniel Müller, der zuständige Gewerkschaftssekretär der IG Metall Hanau-Fulda ist empört: „Wenn ein Konzern, trotz milliardenschweren Geschäftsergebnis, über einhundert langjährige Beschäftigte in die Arbeitslosigkeit entlassen möchte, nur um noch ein paar Euro mehr Gewinn zu machen, hat dieser Konzern mit dem Widerstand der gesamten Macht der IG Metall zu rechnen. Wir werden, Seite an Seite mit dem Betriebsrat, sämtliche gesetzlichen und gewerkschaftlichen Möglichkeiten des Widerstands nutzen. Unser Ziel ist es, diese Entscheidung der Konzernleitung rückgängig zu machen. Wir werden um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen!“

In den nächsten Wochen werden am Standort Langenselbold Gespräche über einen Sozialplan/Interessenausgleich aufgenommen. Derzeit erwartet der Betriebsrat detaillierte Informationen über die Maßnahme und die Vorstellungen der Geschäftsleitung. In den Gremien der IG Metall wird derzeit ebenfalls über geeignete Maßnahmen beraten.

Von: rw

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