Standort Maintal wieder im Gespräch

Honeywell: Erste Annäherung in den Verhandlungen

19.10.2017 | Im Rahmen der heute stattgefundenen Verhandlungen über die Standortschließung von Honeywell in Maintal haben sich IG Metall, Betriebsrat und Arbeitgeber angenähert. Von Seiten des Arbeitgebers wurde die grundsätzliche Bereitschaft formuliert, unter bestimmten Rahmenbedingungen, den Honeywell-Standort Maintal zu erhalten. Hierzu will das Unternehmen in den nächsten Wochen ein verändertes Standortkonzept vorlegen. Nach dem aktuellem Stand der Verhandlungen hat der Arbeitgeber die Position bekräftigt, sich aus verschiedenen Produktlinien zurückziehen zu wollen. Zu den Rahmenbedingungen gehören aus Sicht des Unternehmens auch die Forderungen der IG Metall und des Betriebsrats zur Ausgestaltung des Sozialtarifvertrags bzw. des Sozialplans.

„Wir begrüßen diese wichtige Annäherung, dass es nun Überlegungen gibt, von der kompletten Standortschließung abzusehen und ernsthaft Alternativen für den Standort Maintal zu entwickeln“, erklärt Robert Weißenbrunner von der IG Metall Hanau-Fulda. „Wir werden im Rahmen der anstehenden Verhandlungen aber weiterhin dafür streiten, dass mehr als die aktuell im Raum stehenden 26 Arbeitsplätze in Maintal erhalten werden können und es mittel- und langfristige Perspektiven für den Standort Maintal gibt. Es gibt für die weiterhin noch zur Verlagerung oder Vergabe an andere Unternehmen anstehenden Produkte hohe Risiken, die durch den Erhalt der Produkte auch im Interesse des Unternehmens deutlich minimiert werden können. Wir sind grundsätzlich auch bereit, unseren Beitrag für notwendige Rahmenbedingungen zu schaffen, sofern hierdurch mehr Arbeitsplätze in Maintal erhalten bleiben können“, so Weißenbrunner weiter.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 8. November in Maintal statt. Um unseren Forderungen und Vorstellungen Nachdruck zu verleihen, wird die IG Metall als nächste Aktion zu einem eintägigen ersten Warnstreik aufrufen. Hierzu werden am 26.10.2017 eine Delegation von rund 50 Beschäftigten mit dem Bus zur europäischen Konzernzentrale von Honeywell nach Rolle am Genfer See fahren. Dort findet an dem Tag eine Sitzung des Europäischen Betriebsrats mit Vertretern des Managements statt. Alle weiteren Beschäftigten, die nicht mit nach Rolle fahren können, werden am Standort aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.

Vor der heutigen Verhandlung hatte die IG Metall Hanau-Fulda hatte die Beschäftigten bei der Fa. Honeywell zu einer weiteren Protestaktion mit Autokorso aufgerufen. Dem Aufruf sind über 120 Beschäftigte in 65 Fahrzeugen gefolgt. Während der Aktion wurde eine Zwischenkundgebung am Bahnübergang Hanau-Wilhelmsbad durchgeführt, bei dem die Beschäftigten darauf aufmerksam gemacht haben, welche Auswirkungen es auf den Bahnverkehr geben kann durch die mögliche Standortschließung von Honeywell in Maintal. Der u. a. an dem Standort eingesetzte Radarscanner überwacht an weiteren 300 Standorten im Bundesgebiet unbemannt die Bahnübergänge. Durch eine mögliche Schließung ist die Wartung und Instandsetzung der Anlagen gefährdet.

Von: rw

Unsere Social Media Kanäle