Warnstreik und Autokorso durch die Hanauer Innenstadt

„Nicht mehr 5 vor 12, sondern Punkt 12“

24.01.2018 | Kurz vor einer ersten entscheidenden Tarifverhandlung in Böblingen hat die IG Metall Hanau-Fulda noch einmal zu einem Warnstreik der besonderen Art aufgerufen. Rund 200 Beschäftigte der Fa. ABB in Hanau-Großauheim sind am heutigen Mittwoch um 9 Uhr einem Aufruf der IG Metall zum Warnstreik gefolgt. Anschließend formierten sich die Streikenden in ca. 50 Autos zu einem Autokorso durch die Hanauer Innenstadt in Richtung der Büros des örtlichen Arbeitgeberverbands

Zuvor machte der stlv. BR-Vorsitzende der ABB noch einmal deutlich, worum es in den Tarifverhandlungen geht und das Beschäftigten bei ABB bereit sind, für die berechtigten Forderungen der IG Metall auch weiter zu gehen, als nur befristet die Arbeit nieder zu legen. Er beendete seinen Beitrag mit warnenden Worten an die Arbeitgeber: „Wenn es heute keine Lösungsansätze in den Tarifverhandlungen gibt, dann ist nicht mehr 5 vor 12, sondern Punkt 12!“

Stefan Weigand, der VK-Leiter der ABB betonte in seiner kämpferischen Rede: „Wir, die Erben der Errungenschaften des Arbeitskampfs von 1984, werden nicht kampflos zusehen, wie die Arbeitgeber mit dem Kopf durch die Wand uns alle zurück ins 19. Jahrhundert katapultieren wollen. Die Arbeitgeber haben jahrelang Lobbyismus betrieben um staatliche Sozialleistungen zu kürzen. Und wenn wir als Metaller nun ein bisschen zu unseren Gunsten wieder zurück haben wollen, wundern sie sich, dass wir eben genau bei ihnen auf der Matte stehen!“

Im Anschluss an die Auftaktkundgebung setzte sich der Autokorso in Richtung Hanauer Innenstadt in Bewegung. Den zentralen Ehrensäulenkreisel umkreiste der Autokorso einmal komplett, so dass für wenige Minuten der Verkehr zum Erliegen kam. Im Anschluss steuerte der Autokorso das Büro des örtlichen Arbeitgeberverbandes an. Im Schritttempo und unter einem lauten Hupkonzert setzten die Streikenden nochmal ein deutliches Zeichen an die Arbeitgeber.

Bei der Abschlusskundgebung begründete Christopher Kautz von der JAV bei ABB noch einmal eindrucksvoll die Forderungen der IG Metall, während Tanja Viel, stlv. VK-Leiterin nochmal auf die Arbeitszeitforderung der IG Metall abzielte und die Arbeitgeber kritisierte: „Wenn es um Arbeitszeiten geht, sehen die Arbeitgeber nur die Vorteile, die sie für ihre Gewinne brauchen, die Menschen sind ihnen egal! Sie ergänzte: "Alles was wir in dieser Tarifrunde tun und möglicherweise noch tun müssen, wird auch in zukünftigen Tarifrunde unumgänglich sein!“

Robert Weißenbrunner von der IG Metall Hanau-Fulda kündigte abschließend an: „Wenn es heute in Böblingen keine Lösungsweg für die Tarifauseinandersetzung gibt, ist auch die IG Metall in der Region bereit durch weitere Arbeitskampfmaßnahmen die berechtigten Forderungen der Beschäftigten durchzusetzen!“

Von: rw

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