Transformationsprogramm bei der NORMA Group

Offener Brief der Betriebsräte der NORMA GROUP und der IG Metall an den Vorstand der NORMA GROUP

08.11.2019 | Mit großer Betroffenheit mussten Betriebsräte und IG Metall eine Zeitungsmeldung zur wirtschaftlichen Situation der NORMA Group zur Kenntnis nehmen, in der im Rahmen eines "Transformationsprogramms" Einsparungen erfolgen sollen und betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen werden können. Bedauerlich ist, dass die Arbeitnehmervertreter dies aus der Zeitung erfahren haben. Hierzu haben die Betriebsräte und die IG Metall einen Offenen Brief an den Vorstand der NORMA Group verfasst, den wir an dieser Stelle auch veröffentlichen.

Sehr geehrter Herr Dr. Schneider,
Sehr geehrte Herr Dr. Klein,

mit großer Betroffenheit mussten wir am 05.11.2019 und folgend Ihre Pressemeldung im Intranet so-wie aus den öffentlichen Medien zur Kenntnis nehmen. Besonders erschüttert sind wir, dass das Transformationsprogramm „Get on track" auch explizit betriebsbedingte Kündigungen zur Erreichung des avisierten Zieles Einsparungen von 40 bis 45 Millionen Euro jährlich ab 2023 nicht ausschließt.

Bedauerlich ist zudem, dass wir diese Informationen aus der Presse entnehmen mussten. Bis zum heutigen Tage wurden die Arbeitnehmervertreter an den deutschen Standorten über die wirtschaftliche Situation des Unternehmens und die Sanierungsabsichten des Vorstandes offensichtlich im Unklaren gelassen. Diesen offensichtlich neuen Stil im Umgang mit den Interessenvertretungen der Arbeitnehmer nehmen wir seit einigen Monaten kritisch zur Kenntnis und empfinden ihn vor dem Hintergrund der bisherigen konstruktiven Zusammenarbeit als sehr befremdlich.

Wir, die deutschen Betriebsräte und die IG Metall, stehen weiterhin für konstruktive Gespräche und Vereinbarungen zur Verfügung, die das Ziel verfolgen, die wirtschaftliche Situation an unseren Stand-orten zu verbessern und Beschäftigung nachhaltig zu sichern. Dazu braucht es eine transparente und schonungslose Bestandaufnahme. Wir sind uns dabei der wirtschaftlichen Situation an unseren Standorten bewusst, die auch getrieben sind, durch innere und äußere strukturelle und konjunkturelle Einflüsse.
Die Betriebsräte und die IG Metall sind bereit, unser Traditionsunternehmen gemeinsam mit Ihnen neu aufzustellen und mit allen deutschen Standorten gestärkt aus den anstehenden Veränderungen hervorzugehen.

Wir erwarten daher von Ihnen, dass Sie unverzüglich Gespräche mit Betriebsrat und IG Metall über die beabsichtigten Veränderungen und die daraus resultierenden Maßnahmen aufnehmen. Wir fordern Sie auf, keine der geplanten Maßnahmen, die Auswirkungen auf unsere Standorte und Arbeitsplätze haben, umzusetzen, bevor wir nicht darüber in Gespräche eingetreten sind bzw. notwendige Vereinbarungen getroffen wurden.


Mit freundlichen Grüßen

gez. Klaus Ditzel
BR-Vorsitzender NORMA Germany Maintal 

gez. Swen Niekler
BR-Vorsitzender NORMA Germany Gerbershausen

gez.  Marika Willmann
BR-Vorsitzende NORMA Group Holding  

gez. Heinrich Tuschen
BR-Vorsitzender Norma Distribution Center Marsberg

gez.  Robert Weißenbrunner
Unternehmensbeauftragter der IG Metall
für die NORMA Group

 

Von: rw

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