Eindrucksvolle Aktion in der Tarifbewegung 2018

Über 800 Beschäftigte in Hanau drei Stunden im Warnstreik

18.01.2018 | Über 800 Beschäftigte aus 5 Betrieben (VAC, ABB, Thermo, NORMA und Honeywell) haben am heutigen Donnerstag noch einmal ein deutliches Zeichen in der Tarifbewegung 2018 der Metall- und Elektroindustrie gesetzt. Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall machte vor den Anwesenden noch einmal deutlich, worum es in dieser Tarifrunde geht. "Wir wollen unseren gerechten Anteil am wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen, wir sind es die tagtäglich in den Betrieben dafür sorgen, dass es rund läuft und deshalb haben wir eine kräftige Entgelterhöhung verdient", so Lemb. Beim Thema Arbeitszeit forderte er die Arbeitgeber auf, "ihre Blockadehaltung in den Verhandlungen aufzugeben und mit der IG Metall gemeinsam über moderne Arbeitszeitmodelle zu verhandeln. Wenn es bis Ende Januar keine Lösung gibt, ist die IG Metall dazu in der Lage, eine Stufe höher zu schalten und 24 Stunden Warnstreiks durchzuführen."

Nach der Auftaktkundgebung demonstrierten die Streikenden durch den Hanauer Ehrensäulenkreisel und führten vor der Hanauer Vacuumschmelze eine Abschlusskundgebung durch. Nach drei Stunden endete dort dann der Warnstreik. Die parallel in Saarbrücken stattgefundenen Tarifverhandlungen für das Tarifgebiet der Mittelgruppe (Hessen, Saarland, Rheinland-Pfalz) wurden ergebnislos vertagt.

Am 24. Januar findet in Böblingen (bei Stuttgart) eine fünfte Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern statt. Am 25.1. werden die bezirklichen Tarifkommissionen über den Stand der Verhandlungen beraten, am 26.1. der Vorstand der IG Metall. Wenn sich bis dahin keine Lösung im Tarifkonflikt abzeichnet, ist davon auszugehen, dass sowohl die Tarifkommissionen, als auch der Vorstand der IG Metall weitere Arbeitskampfmaßnahmen beschließen werden, um die berechtigten Forderungen der IG Metall durchzusetzen.

Das Forderungspaket der IG Metall umfasst die Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 6 Prozent für eine Laufzeit von 12 Monaten sowie neue Arbeitszeitregelungen, die jedem Beschäftigten das Recht auf zeitweise Verkürzung der Arbeitszeit geben sollen. Beschäftigte in bestimmten familiären Situationen, z.B. Kindererziehung und Pflege sowie Schichtarbeiter sollen zur Entlastung dafür einen Entgeltzuschuss erhalten.

Von: rw

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