Keine Übernahme und keine neuen Azubis in 2020!?

VAC: Kahlschlag bei der Ausbildung gefährdet den Standort

11.11.2019 | Trotz mehrfacher Zusagen hat die Hanauer Vacuumschmelze allen Auszubildende und dual Studierenden, die im Januar 2020 ihre Ausbildung beenden, darüber informiert, dass diese nicht übernommen werden sollen. Darüber hinaus wurde die Zahl der hautamtlichen Ausbilder von fünf auf vier Personen reduziert. Außerdem prüft der Arbeitgeber seit mehreren Wochen, ob für das kommende Ausbildungsjahr überhaupt Ausbildungsplätze angeboten werden sollen. Die Arbeitnehmervertreter am Standort befürchten, dass mit den eingeleiteten Schritten, die Ausbildung am Standort Hanau komplett eingestellt werden soll und organisieren Widerstand gegen die Pläne des Arbeitgebers.

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„Die Kostenreduzierung in der Ausbildung dient einzig und allein dazu, die viel zu hoch gesteckten Ziele für Umsatz und Budget, auf den Perspektiven und der Zukunft junger Menschen zu erreichen“, erklärt Kevin Eckert von der IG Metall Hanau-Fulda.

„In den kommenden Jahren werden hunderte ältere Beschäftigte durch Ruhestandsregelungen die VAC verlassen. Wenn man keinen weiteren umfangreichen Personalabbau in Planung hat, muss man jetzt in junge Fachkräfte investieren, damit es zu keinem Knowhow-Verlust kommt“, so Eckert weiter.

In den vergangenen Wochen haben die Auszubildenden der VACUUMSCHMELZE mit sehr starken und eindrucksvollen innerbetrieblichen Aktionen ihre berechtigten Forderungen nach einer Perspektive und Sicherheit für die Ausbildung unterstrichen.

Die Jugend- und Auszubildendenvertretung hatte eine Versammlung einberufen, zu der auch die Geschäftsführung im Vorfeld eingeladen war. Der Geschäftsführer, Herr Dr. Eschen war jedoch nicht bereit, an der Versammlung teilzunehmen, um dort den jungen Kolleginnen und Kollegen Rede und Antwort zu stehen. Aus diesem Grund wurde die Versammlung kurzfristig in das Büro der Geschäftsführung verlegt. Die Azubis demonstrierten spontan zum Büro der Geschäftsführung, wo ein von allen Azubis unterschriebenes Forderungspapier übergeben wurde.
 
Bisheriger Höhepunkt war die vergangene Betriebsversammlung. Als Reaktion auf die bisherige Blockadehaltung der Geschäftsführung haben sich die Azubis dazu entschieden, ihren Unmut in Form eines beeindruckenden Demozuges in die Betriebsversammlung darzustellen. Beim Einzug gab es Standing Ovations der gesamten Belegschaft, die ebenfalls die Maßnahmen der Geschäftsführung verurteilt und den jungen Menschen vollen Rückhalt garantiert.

Mit einer emotionalen Rede der Jugend- und Auszubildendenvertretung forderten die jungen Beschäftigten Sicherheiten und Perspektiven und appellierten an Herrn Dr. Eschen, seine gegebenen Versprechen der garantierten Übernahme zu halten.

Durch die ersten Aktionen konnte der Druck auf die Geschäftsführung erhöht werden. Die Geschäftsführung ist mittlerweile gesprächsbereit. Alles in allem bleibt es aber dabei, dass zum jetzigen Zeitpunkt nicht klar ist, wie es mit der Ausbildung und den jungen Kolleginnen und Kollegen weitergehen wird. 

Von: rw

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