Resolution des Kreistags im Wortlaut

Demokratische Parteien im Main-Kinzig-Kreis stehen geschlossen hinter Thermo-Beschäftigten und ihrer Vertreter

29.06.2018 | Auf Antrag der Fraktion von Bündnis90/Die Grünen hat sich der Kreistag Main-Kinzig einstimmig auf die Seite der Beschäftigten und ihrer Vertreter von Betriebsrat und IG Metall geschlagen. Nachfolgend der Wortlaut der Resolution zum Nachlesen.

1. Der Kreistag bekennt sich zum Wirtschaftsstandort Main-Kinzig und spricht sich klar gegen den Stellenabbau bei „Thermo Fisher Scientific“ in Langenselbold aus. Der Kreistag unterstützt die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie den Betriebsrat und sichert ihnen die Unterstützung des Kreistages zu.

2. Der Kreisausschuss wird beauftragt, gemeinsam mit Wirtschaftsdezernent und Landrat Thorsten Stolz das Gespräch mit der Konzernleitung zu suchen. Hierbei soll der Standpunkt des Kreistages deutlich vertreten und sich gegen den Stellenabbau ausgesprochen werden.

Bis zum 30. Juni 2019 sollen 101 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von „Thermo Fisher Scientific“ in Langenselbold entlassen werden. Dies hat die Konzernleitung im April angekündigt. Jedoch gibt es keine finanzielle Not, die zu dieser Entscheidung geführt hätte. Trotz hohem Gewinn weltweit, auch am Langenselbolder Standort, soll noch kostensparender gearbeitet werden, weswegen die Arbeitsplätze in ein Niedriglohnland wie Ungarn ausgelagert werden.

 Die Bilanz von „Thermo Fisher Scientific“ weißt einen Gewinn von über 2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 auf. Dieser Gewinn ist kontinuierlich von Jahr zu Jahr steigend. Umso weniger ist der Schritt der Konzernleitung zu verstehen, 101 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Main-Kinzig-Kreis in eine drohende Arbeitslosigkeit zu entlassen. Die Erklärung der Konzernleitung, in Ungarn eine „Know-How-Fokussierung“ vornehmen zu wollen, scheint in Bezug auf eine Auslagerung in ein Billiglohnland wenig glaubhaft.

Es ist am Main-Kinzig-Kreis, das immer wieder betonte Bekenntnis zum „Wirtschaftsstandort Main-Kinzig“ nun auch in die Tat umzusetzen. Aus diesem Grund ist ein klares Bekenntnis der politischen Vertreter ebenso wichtig, wie auch das Gespräch mit der Konzernleitung von „Thermo Fisher Scientific“.

Von: rw

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