Pläne des Unternehmens stoßen auf unseren Widerstand

NORMA: Generalangriff des Arbeitgebers auf die Beschäftigten

22.06.2020 | Mit der Verkündung des Transformationsprogramms „Get on track“ hatte es sich schon abgezeichnet. Bereits für die dort vorgesehenen Einsparungen konnten betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen werden. Die Corona-Pandemie hat die wirtschaftliche Situation verschärft und nun ist die Katze aus dem Sack: Der Standort Gerbershausen soll geschlossen und in Maintal sollen über 200 Arbeitsplätze abgebaut werden. Gleichzeitig signalisiert man von Seiten des Unternehmens, dass die „Torro 12“ statt nach Hustopece auch nach Maintal verlagert werden könnte. Allerdings nur unter der Bedingung, dass die Arbeitskosten in Maintal reduziert werden, was nichts anderes als eine Absenkung der Entgelte und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen am Standort bedeuten würde.

Der Betriebsrat und Vertreter der IG Metall haben unmittelbar nach der Verkündung der Maßnahmen die Situation beraten und eine erste Bewertung vorgenommen: In den letzten Monaten und Jahren haben der Betriebsrat und die IG Metall regelmäßig ihre Bereitschaft signalisiert, konstruktive Gespräche zu führen, die das Ziel verfolgen, die wirtschaftliche Situation zu verbessern und damit Beschäftigung nachhaltig zu sichern. Diese Gesprächsangebote wurden allesamt ausgeschlagen bzw. vom Arbeitgeber nicht konsequent verfolgt. Dabei haben der Betriebsrat und die IG Metall nie bestritten, dass sich die NORMA Germany in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation befindet.

So sieht kein Zukunftskonzept aus!
Das Ergebnis an dem alleinig vom Arbeitgeber entwickelten „Zukunftskonzept“ für die NORMA Germany sieht man nun: Standortschließung, Personalabbau und Angriffe auf Entgelte und Arbeitsbedingungen!
Das ist kein Zukunftskonzept, sondern ein Generallangriff auf die Beschäftigten, ihre Arbeitsplätze und ihre Arbeitsbedingungen und stößt auf unseren Widerstand. Dabei steht zwar der Standort Maintal aktuell noch nicht zur Disposition. Doch sowohl der bereits abgeschlossene, als auch der nun geplante Personalabbau ist für uns ein deutliches Zeichen dafür, dass man auch den Standort Maintal scheibchenweise verkleinern will. Wir befürchten deshalb, dass dies der Anfang vom Ende des Standorts ist.

Kommt die „Torro 12“ wirklich nach Maintal?
Die mögliche Verlagerung der „Torro 12“ nach Maintal nehmen wir zur Kenntnis – uns fehlt aber der Glaube, dass der Arbeitgeber es damit ernst meint bzw. die Ankündigung aus unserer Sicht nur dazu dient, eine mögliche Gegenwehr der Belegschaft so gering wie möglich zu halten. Ganz zu schweigen vom heute noch nicht definierten Preis, den die Maintaler Belegschaft durch niedrigere Entgelte und schlechtere Arbeitsbedingungen dafür sehr wahrscheinlich zahlen soll.

Erste Ziele
Der Betriebsrat und die IG Metall verfolgen weiterhin das Ziel, dass so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten bleiben und es verbindliche Zukunftsperspektiven und Sicherheiten für die Beschäftigten gibt, auch was ihre Entgelte und Arbeitsbedingungen angehen. Darüber werden wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln in den nächsten Wochen mit dem Arbeitgeber streiten.

Die nächsten Schritte
Nach den ersten Beratungen zwischen dem Betriebsrat und Vertretern der IG Metall hat der Betriebsrat den Beschluss gefasst, in den anstehenden Auseinandersetzungen einen juristischen und wirtschaftlichen Sachverständigen zu beauftragen. Der nächste Schritt wird sein, dass wir uns vom Arbeitgeber die geplanten Maßnahmen detailliert erläutern lassen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass es von unserer Seite viele Fragen an den Arbeitgeber gibt und wir in diesem Zusammenhang auch unsere Sicht der Dinge einbringen wollen. Unser Ziel ist es dabei auch, Alternativen zu den geplanten Maßnahmen zu entwickeln und diese mit dem Arbeitgeber beraten. Erst mit Abschluss über die beschriebene Informations- und Beratungsphase würde man dann in Verhandlungen über einen Interessenausgleich und Sozialplan eintreten.

Rechtliche Möglichkeiten begrenzt
Die Erfahrung aus anderen vergleichbaren Situationen zeigen, dass die beschriebenen rechtlichen Möglichkeiten begrenzt sind. Deshalb diskutieren wir schon heute, ob weitere gewerkschaftliche Forderungen notwendig sein könnten, um unseren Zielen näher zu kommen.

Von: rw

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