Mayr-Melnhof-Konzern in der Verantwortung

Protestaktion bei R+S: Laut und stark für die Zukunft des Standorts

05.02.2021 | Der Standort der R+S Stanzformen in Niederdorfelden soll innerhalb von drei Monaten komplett geschlossen werden und alle rund 80 Arbeitsplätze sollen wegfallen. Dies hat der österreichische Mayr-Melnhof-Konzern im Dezember letzten Jahres angekündigt und den Beschäftigten mitgeteilt. Die Beschäftigten werden für Fehlentscheidungen des Managements in die Verantwortung gezogen und damit die Existenz von rund 80 Familien bedroht. Dagegen richtete sich die heutige öffentliche Protestaktion, an der die Belegschaft nahezu geschlossen teilgenommen hat und von der Kommunal-, Bundes- und Landespolitik sowie aus anderen Betrieben unterstützt wurde.

Im Rahmen der Protestaktion wurde einhellig öffentlich deutlich gemacht, dass man dem Mayr-Melnhof-Konzern die Entscheidung der Standortschließung nicht einfach durchgehen lassen will. Es gibt Alternativen dazu, die aber bislang bei den Entscheidungsträgern auf taube Ohren stoßen. Umso wichtiger war und ist es nun, Öffentlichkeit über die Situation herzustellen und Solidarität aus der Politik und anderen Betrieben zu organiseren.

Während der Protestaktion erklärten persönlich Klaus Büttner, Bürgermeister der Gemeinde Niederdorfelden; Christoph Degen, SPD Landtagsabgeordneter und heute auch in Vertretung des Landkreises; Janine Wissler, Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Hessischen Landtag und Klaus Ditzel, Kreisvorsitzender des DGB Main-Kinzig ihre Solidarität und sicherten in ihren Reden die weitere Unterstützung zu. Neben Matthias Zach von Bündnis90/Die Grünen, der ebenfalls persönlich vor Ort war, erhielten die Beschäftigten im Vorfeld solidarische Grüße vom SPD-Bundestagsabgeordneten Sascha Raabe, der LINKEN-Bundestagsabgeordneten Christine Buchholz sowie vom CDU-Landtagsabgeordneten Heiko Kasseckert.

„Die Entscheidung, den Standort innerhalb von drei Monaten zu schließen, hat uns völlig unerwartet getroffen und die Beschäftigten sind immer noch geschockt“, so Vincenzo Cammilleri, Betriebsratsvorsitzender der R+S Stanzformen in Niederdorfelden. „Hier wird die Belegschaft für Fehlentscheidungen des Managements in die Verantwortung gezogen und damit die Existenz von 80 Familien bedroht. Anstelle eines Zukunftskonzepts zur Neuaufstellung des Standorts in Niederdorfelden zu entwickeln, will man nun den gesamten Standort schließen, dagegen wehren wir uns“, so Cammilleri weiter.

„Statt mit einem reinen Schließungskonzept erwarten wir vom Mayr-Melnhof-Management, das sie gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern Ideen zur Standortentwicklung und damit zur Zukunftssicherung des Standortes und der Arbeitsplätze in Niederdorfelden einbringen und ernsthaft über einen Restrukturierungsprozess mit uns verhandeln. Das Management hat ausschließlich Pläne zu Abwicklungsszenarien und bisher keine Überlegungen für mögliche Zukunftsperspektiven. Dazu sind wir nicht bereit und wollen mit gewerkschaftlichen Aktivitäten versuchen, gemeinsam mit dem Betriebsrat und der Belegschaft die Entscheidung der Standortschließung abzuwenden“, erklärt Robert Weißenbrunner, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Hanau-Fulda

Von: rw

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