04.12.2020 | Die Beschäftigten von Hitachi-ABB im hessischen Hanau haben mit einem ganztägigen Warnstreik Druck für ihre Zukunft gemacht. 100 Beschäftigte fuhren nach Zürich und demonstrierten vor der Konzernzenzentrale – unterstützt von der schweizerischen Gewerkschaft Unia und dem internationalen und europäischen Gewerkschaftsverband IndustriALL.
Hitachi-ABB will das Schaltanlagenwerk in Hanau-Großauheim mit 350 Beschäftigten Mitte 2021 schließen.
„Es geht dem Konzern weiterhin nur um das Abwicklungsszenario. Die Verhandlungen wurden deshalb von Seiten der IG Metall ergebnislos abgebrochen und bislang auch kein neuer Termin vereinbart“, erklärt Robert Weißenbrunner, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Hanau-Fulda. „Wir bedauern, dass der Arbeitgeber damit erneut eine Chance zur Lösung des Konflikts am Verhandlungstisch hat verstreichen lassen.“
Ende November hatten die ABB-Beschäftigten erstmals Druck für einen Zukunftstarifvertrag gemacht. Die Mitglieder der IG Metall am deutschen Standort fordern vom japanisch-schweizerischen Konzern, dass sich das Unternehmen verpflichten soll, den für die Energiewende in Deutschland und Europa notwendigen Standort nicht vor dem 31. Dezember 2023 zu schließen oder zu verlagern und mit den bisherigen Bereichen zu erhalten. Dieser Zeitraum solle genutzt werden, um einen gemeinsamen industriepolitischen Zukunfts- und Sozialdialog für die Fortführung des Standorts zu entwickeln. Die bisherigen Verhandlungen sind dabei aktuell ins Stocken geraten.