21.08.2020 | Sie kämpfen für ihre Arbeitsplätze, mit der IG Metall. Die Beschäftigten des Autozulieferers Norma haben ihre Forderungen übergeben: Die Geschäftsführung soll mit ihnen Zukunftsperspektiven aushandeln, statt Jobs zu vernichten. Ansonsten werden sie für einen Sozialtarif kämpfen, notfalls mit Streik. Die Geschäftsleitung des Autozulieferers Norma plant den Kahlschlag: Sie wollen das Werk im thüringischen Gerbershausen mit 150 Beschäftigten schließen und die Produktion nach Tschechien verlagern. Zudem wollen sie bis zu 200 der rund 520 Arbeitsplätze im Werk Maintal bei Frankfurt a.M. vernichten – und die Löhne um bis zu 1000 Euro im Monat kürzen.
Das lassen die Beschäftigten nicht mit sich machen. Sie wollen kämpfen – gemeinsam mit der IG Metall. Am Mittwoch haben sie ihre Tarifforderungen zeitgleich in Gerbershausen und Maintal an die Geschäftsleitung übergeben: Sie wollen gemeinsam mit dem Management Zukunftsperspektiven entwickeln – statt Jobabbau. Dazu haben sie mit Hilfe der IG Metall Vorschläge für einen „Zukunftspakt 2030“ entwickelt.
Für den Fall, dass die Geschäftsleitung nicht über die Zukunft reden will und an ihren Kahlschlagplänen festhält, fordern sie einen Sozialtarifvertrag mit Abfindungen, einer Transfergesellschaft und einem Bonus für IG Metall-Mitglieder. Dafür sind sie auch bereit zu streiken. Mittlerweile sind fast alle Beschäftigten bei Norma in die IG Metall eingetreten, auch Führungskräfte. Und immer mehr arbeiten aktiv mit und engagieren sich offiziell als Vertrauensleute der IG Metall. Ihre Forderungen haben sie letzten Samstag auf Mitgliederversammlungen beschlossen.