13.12.2019 | Die am vergangenen Mittwoch stattgefundenen Verhandlungen in der Einigungsstelle im Konflikt um den Erhalt von Arbeitsplätzen bei Thermo Fisher in Langenselbold wurden am späten Abend ergebnislos vertagt. Eine Fortsetzung ist für den 10. Januar geplant. In den mehrstündigen Verhandlungen gab es eine leichte Annäherung zwischen den zuletzt festgefahrenen Positionen des Arbeitgebers und des Betriebsrats. Von einer für beide Seiten akzeptablen Lösung ist man dennoch weit entfernt.
met„Wir werten es als positives Signal, dass Thermo die Verhandlungen nicht scheitern gelassen hat. Es gibt aber aus unserer Sicht keine Alternative zu einer fairen und konstruktiven Lösung in Einigungsstelle. Wenn wir keinen Interessenausgleich abschließen, drohen jahrelange Auseinandersetzungen und Rechtsstreitigkeiten, die viel Geld und Nerven kosten und am Ende den Betriebsfrieden nachhaltig beschädigen“, erklärt der Betriebsratsvorsitzende Walter Heidenfelder.
Die IG Metall Hanau-Fulda hatte im Vorfeld des Einigungsstellentermins auf weitere Warnstreiks verzichtet, um den Willen ihrer Mitglieder zu einer konstruktiven Einigung deutlich zu machen.
„Die Annäherung ist ein erster Teilerfolg der vielfältigen Aktionen von Betriebsrat und IG Metall, die auch breit in der Region getragen und unterstützt werden. Es scheint, als ob der Konzern nun verstanden hat, dass ein Scheitern der Verhandlungen mit dem Betriebsrat auch deshalb keine Option für ihn sein kann, da man damit einen längeren Arbeitskampf provoziert hätte“, so Robert Weißenbrunner von der IG Metall Hanau-Fulda.
Für den Betriebsrat und die IG Metall besteht die Chance, dass man am 10. Januar einen Kompromiss in dem seit über 20 Monate andauernden Konflikt erreichen kann, den beide Parteien mittragen können.