11.11.2019 | Die Auseinandersetzung bei Thermo Fisher spitzt sich immer weiter zu. Auch nach einem kraftvollen, kreativen und entschlossenen Warnstreik weigert sich die Konzernleitung noch immer mit dem Betriebsrat und der IG Metall über einen fairen Kompromiss zu verhandeln. Ab dem 26.11.2019 tagt nun die gerichtlich eingesetzte Einigungsstelle. Betriebsrat und IG Metall haben immer klargemacht, dass die Einigungsstelle in erster Linie eine juristische Möglichkeit für den Konzern darstellt, die Kündigungen und das GBS Projekt schnell umzusetzen. Ein fairer Kompromiss kommt bei einer Einigungsstelle nur dann heraus, wenn beide Parteien auch bereit sind dort einen solchen anzustreben.
In den Mitteilungen der Geschäftsleitung an die Mitarbeiter fällt immer wieder der Satz: „Wir hoffen, dass wir im Rahmen der Einigungsstelle gemeinsam mit dem Betriebsrat zeitnah eine Lösung finden werden.“ Vor dem Hintergrund der nun schon seit fast 6 Monaten anhaltenden Gesprächsverweigerung der Geschäftsleitung wirkt dieser Satz wie Kosmetik, den man schreibt, damit es besser aussieht.
Aber wir nehmen Herrn Rübsam beim Wort und erwarten in der Einigungsstelle ein deutliches Signal der Geschäftsleitung. Wir haben unsere Forderungen klar formuliert. Wenn die Geschäftsleitung also hofft, in der Einigungsstelle eine „Lösung“ zu finden, dann muss jetzt auch ein konkreter Vorschlag der Geschäftsleitung auf den Tisch. Sowohl Betriebsrat, als auch IG Metall ist klar, dass ein Kompromiss nicht darin besteht, dass wir unsere Forderungen zu 100% durchsetzen. Aber wenn Thermo Fisher einen Kompromiss und eine tragfähige Lösung finden möchte, dann müssen in diesem Kompromiss auch Regelungen enthalten sein, die unsere Forderungen zumindest teilweise enthalten.
Wir erwarten von der Geschäftsleitung, dass ihre Ankündigung mehr als nur Kosmetik ist! Wir erwarten, dass den Worten Taten folgen und dass spätestens am 26.11.2019 ein ernst gemeinter Kompromissvorschlag des Arbeitgebers auf den Tisch gelegt wird. Und mit dieser Erwartung ist die Belegschaft von Thermo Fisher in Langenselbold nicht alleine!
Politische Persönlichkeiten aus der Region haben den Konflikt von Anfang an begleitet und erwarten nun ebenfalls von der Geschäftsleitung einen ernsthaften Versuch, eine gemeinsame Lösung herbeizuführen.
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