Putzmeister-Gruppe will in Deutschland zwei von vier Werken schließen. Werke in Gründau und Heimertingen sollen Ende 2024 dicht gemacht werden.
Die Putzmeister-Gruppe hat nach einem Umsatzrekord im Jahr 2023 ihre Pläne zur Schließung von zwei der deutschen Werke bekanntgegeben. Die Arbeitnehmervertretung wurde am Mittwoch über die Unternehmensentscheidung in Kenntnis gesetzt.
Am Mittwoch, den 28. Februar, fand eine Mitarbeiterinformation sowohl im Werk Gründau als auch im Werk Heimertingen statt, bei der über 280 Mitarbeiter über die geplante Schließung bis Ende 2024 und die Verlagerung der Aktivitäten zu den türkischen und slowenischen Standorten unterrichtet wurden. Die Betriebsräte der betroffenen Werke, Gründau und Aichtal/Heimertingen, äußerten sich bestürzt über die Entscheidung des Managements. Insbesondere verwiesen sie auf den im Jahr 2019 vereinbarten umfangreichen Standortsicherungstarifvertrag. Das Management gibt strukturelle Gründe im Markt und im Kundenverhalten an, die angeblich die Schließung der beiden Standorte Gründau und Heimertingen unausweichlich machen würden.
Der Betriebsratsvorsitzende des Werks Gründau, Alexander Müller, betonte nach der Informationsveranstaltung: „Die Beschäftigten stehen jetzt vor ihrem existenziellen Ruin. In dieser strukturschwachen Region ist das nicht nur völlig unverantwortlich den Beschäftigten gegenüber, sondern auch gegenüber der Region.“ Kevin Eckert von der IG Metall Hanau-Fulda äußerte sich ebenfalls erschüttert und kündigte an, das weitere Vorgehen intensiv zu prüfen und sich gemeinsam mit den Beschäftigten für den Erhalt der Arbeitsplätze einzusetzen.
Jörg Löffler, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Putzmeister Concrete Pumps, kommentierte die Entscheidung als „unternehmerisch völlig sinnfrei“, da sie den Erfolg der gesamten Gruppe gefährde. Besonders verwerflich in diesem Zusammenhang ist, dass den Beschäftigten in Gründau in der vergangenen Betriebsversammlung im Dezember von der Geschäftsführung noch erklärt wurde, Gründau ist und bleibt das Leitwerk für Stahlbau in der Putzmeister-Gruppe. In Aichtal sind derzeit über 1.100 Mitarbeiter in vier Gesellschaften beschäftigt. Alessandro Lieb, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Esslingen, betonte die Notwendigkeit, die unternehmerische Entscheidung unter Berücksichtigung des gültigen Standortsicherungstarifvertrags zu überprüfen: „Für uns steht in allererster Linie, dass das, was das Management vorgestellt hat, nicht unserer Vorstellung entspricht“, erklärte Lieb abschließend.